LACHEN - EINE GANZ ERNSTE SACHEN

Auch wenn es sich so leicht und lustig anfühlt, Lachen ist für den Körper vor allem schwere Arbeit. Denn zum Lachen braucht er sehr viele Muskeln. Die ganze Atemmuskulatur, die Gesichtsmuskeln sowieso und auch die Schultern und der Oberkörper machen mit. Und auch der Bauch bewegt sich. Bis zu achtzig Muskeln sind da im Einsatz! Hättest du das gedacht?



Welche Muskeln bewegen sich beim Lachen?

Wenn wir so richtig herzhaft lachen, sind vor allem die Bauchmuskeln in Bewegung. Denn beim Lachen atmet man heftig aus und dabei sind vor allem die Bauchmuskeln gefragt. In Bewegung ist beim Lachen auch der Zwerchfellmuskel, allerdings ist das Zwerchfell für das Einatmen zuständig. Beim Ausatmen, also beim Lachen, kann das Zwerchfell sich ausruhen und schwingt locker im Takt des Lachens mit.

Für das lachende Gesicht sind vor allem zwei Muskeln zuständig: Der eine heißt schon so: der Lachmuskel. Auf Lateinisch: Musculus risorius. Von diesem Muskel gibt es zwei, einer links und einer rechts von den Mundwinkeln. Beim Lachen zieht das Lachmuskel-Paar den Mund in die Breite.

Der zweite wichtige Gesichtsmuskel beim Lachen ist der Musculus zygomaticus major. Der große Jochbeinmuskel. Auch der kommt doppelt vor, links und rechts unterm Auge. Diese beiden Muskeln ziehen die Mundwinkel schräg nach oben. Schon lacht das Gesicht von einem Ende zum anderen.

Eigentlich sind also nur drei Muskeln am Lachen beteiligt: die Bauchmuskeln, die Lachmuskeln und die Jochbeinmuskeln. Wer aber schon mal so richtig gelacht hat, der weiß, dass es einen von oben bis unten durchschüttelt, und sich deshalb sehr viele Muskeln bewegen. Von den kleinen Zehen bis hinauf zu den Gesichtsmuskeln.

Lachen ohne Ende

Es muss gar nicht direkt etwas Lustiges passieren, damit man anfängt zu lachen. Oft reicht schon eine peinliche, traurige oder zumindest besonders ernste Situation. Allein der Gedanke, dass es jetzt verboten wäre, reizt zum Lachen und je mehr man es zu unterdrücken versucht, desto stärker wird der Lachreiz. Dann hilft nur alles rauszulassen, bis man sich wieder beruhigt hat. Das finden vor allem Erwachsene oft unangebracht und kindisch, es hilft aber dabei, Traurigkeit oder Anspannung loszulassen und so mit einer vielleicht komplizierten Situation umzugehen.

Besonders schwierig zu unterdrücken ist ein Lachanfall auch dann, wenn andere mitlachen. Dann stecken sich alle Beteiligten immer wieder gegenseitig mit dem Lachen an. Schon die Steinzeitmenschen haben miteinander gelacht und sich so mitgeteilt, dass es ihnen gut geht.

Wenn man gemeinsam lacht, fühlen sich alle als Teil einer Gruppe und zusammengehörig. Deshalb reagiert unser Gehirn auch heute noch darauf und verursacht gleich das Bedürfnis mitzulachen – auch wenn wir den Grund für die Heiterkeit gar nicht kennen.

Lachen vor Glück

Immer wenn wir was lustig finden, dann ist unser Körper glücklich. Dann nämlich werden von ganz vielen Stellen im Körper Glückshormone losgeschickt. Und je lustiger was ist, desto glücklicher sind wir. Bis es kaum noch auszuhalten ist! Wissenschaftler glauben, dass wir lachen, um uns von diesem riesigen Glücksgefühl zu befreien. Deshalb platzen wir ja auch manchmal regelrecht vor Lachen. Lachen ist eine besondere Form vom Atmen. Man atmet ein und presst die Luft gegen den Widerstand der fast geschlossenen Stimmritze stoßweise wieder raus. Dabei muss die Luft dann an der Stimmritze vorbei und es entsteht ein Lachton. Probier es doch mal aus!

Du kannst dafür aber auch einen Luftballon nehmen. Blase ihn auf und zieh dann das Ansatzstück leicht auseinander. Dann gibt es diesen quietschigen Ton. Wenn du das Ansatzstück zu stark auseinander ziehst, dann kommt keine Luft durch und der Ton hört auf. Wenn du das jetzt abwechselnd ganz schnell machst, kannst du deinen Luftballon lachen lassen. So entsteht auch bei uns das Lachen. Nur dass der Luftballon die Lunge und das Ansatzstück die Stimmritze ist.

Wie sich das Lachen anhört, hängt dann noch davon ab, ob da ein großer Mensch mit einem großen Brustkorb und einem dicken Bauch lacht - dann gibt's ein ganz dunkles "hohoho"-Lachen oder ob ein ganz dünner lacht, der sowieso schon eine helle Stimme hat, dann klingt's mehr nach "hihihi".


lachen ist gesund

Beim Lachen massiert das Zwerchfell die inneren Organe. Und weil wir beim Lachen tiefer atmen, wird der ganze Körper besser mit Sauerstoff versorgt. Das stärkt das Immunsystem, die Körperpolizei, die unseren Körper gegen Eindringlinge wie Bakterien und Viren schützt. Lachen macht also gesund und lässt uns sogar auch besser denken. Denn auch das Gehirn freut sich über eine Extraportion Sauerstoff!

Können Tiere lachen?

Lachen ist für uns ganz einfach und natürlich: Wir lachen laut los, wenn wir uns einen Witz erzählen. Es ist aber eine Menge Intelligenz erforderlich, um so einen Witz zu verstehen und sich darüber zu amüsieren. Den meisten Tieren fehlt diese Art von Intelligenz. Über Witze können sie also nicht lachen.

Wenn wir Menschen lachen, ist das nicht zu überhören. Ein schnelles "hihihi" oder "hahahah" kann man nicht verbergen. Es gibt auch Tierlaute, die sich wie Lachen anhören. "Der lachende Hans" ist ein Vogel, der besonders in Australien verbreitet ist. Seine Laute hören sich wie ein nervöses Lachen an. Doch mit Lachen hat das nichts zu tun. "Der lachende Hans" klingt einfach so, als würde er lachen.

Wenn wir Menschen lachen, dann kann man das auch sehen. Die Mundwinkel sind nach oben gezogen, der eine oder andere reißt den Mund weit auf und oft kann man dabei die Zähne blitzen sehen. Delfine haben ein Maul, das auch nach oben gezogen ist. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass der Delfin ständig lacht. Der Delfin sieht einfach nur so aus.

Echtes Lachen ist im Tierreich also nicht besonders verbreitet. Entdeckt wurde aber, dass sehr wahrscheinlich Menschenaffen lachen können. Affeneltern kitzeln ihre Affenkinder gerne. Dabei kichern die Jungtiere.
Tierforscher haben das Kichern der Affenbabys näher untersucht. Sie wollten wissen, ob das Lachen der Affen ein echtes Lachen ist oder nur ein Geräusch, das wir Menschen als Lachen wahrnehmen. Herausgefunden haben die Wissenschaftler, dass bei den lachenden Affenkindern die gleichen Gehirnteile aktiv sind wie bei einem lachenden Menschen. Affen können also sehr wahrscheinlich lachen. Das können sie, weil sie sehr hoch entwickelte Tiere sind. Millionen andere Tierarten, die es auf der Welt gibt, können das nicht.

Krähen lachen zwar nicht, aber sie zeigen ihre Freude, indem sie Flugspiele machen, die eigentlich keinen Sinn haben. Sie spielen zusammen in der Luft, weil sie einfach Freude daran haben. Auch schön!

Die Wissenschaft vom Lachen

Ob du das lächerlich findest oder nicht: Es gibt sogar eine Wissenschaft vom Lachen, die Gelotologie. Der Begriff kommt vom griechischen Wort für Lachen: "gelos". Die Forscher meinen, Lachen ist angeboren und die Menschen haben schon gelacht, noch bevor sie überhaupt gesprochen haben. Lachen steckt an und verbindet die Menschen miteinander. Wer viel lacht, streitet weniger.

Witzig, witziger, am witzigsten?!

Wissenschaftler haben auch versucht zu erforschen, was für Witze besonders lustig sind. Dazu haben Witzforscher viele, viele Menschen auf der ganzen Welt befragt – und man ist tatsächlich zu ein paar Ergebnissen gekommen.

Witz 1

Zwei Luftballone fliegen durch die Wiese. Sagt der eine: "Vorsicht, ein Kaktusssss!" Sagt der andere: "Danke für den Hinweissss!"


Ein ganz cleverer Witz – aber manch ein Zuhörer muss vielleicht kurz nachdenken, bis er versteht, dass die Ballons geplatzt sind. Das ist nicht ideal, meinen Witzforscher. Witziges muss immer sofort verständlich sein. In Witzen sollten lieber Sachen vorkommen, die jeder von Beginn an amüsant findet. Zum Beispiel Dinge, die man eigentlich nicht in einem Zusammenhang erwartet.


Witz 2

Kommt die Kuh zum Kaffeeklatsch. Als sie die anderen Kühe wild herumspringen sieht, fragt die Kuh: Was ist denn mit euch los? Sagen die anderen Kühe: Wir machen Schlagsahne.



Wir lachen auch meistens dann über einen Witz, wenn wir uns überlegen fühlen. Wir kapieren etwas – andere Personen, um die es im Witz geht, machen dagegen etwas Dummes. Interessant ist auch die Frage, wie lang ein Witz sein sollte. Lieber eine kurze Scherzfrage oder ein langer erzählter Witz? Die Witzforscher haben herausgefunden, ein Witz sollte am besten etwa 100 Wörter haben. Also tut es einem Witz durchaus gut, wenn er ein bisschen aufgebaut wird.

Sogar zu welcher Uhrzeit man einen Witz erzählt, macht einen Unterschied. Die Forscher haben festgestellt: Um genau 18.03 Uhr sorgt ein Witz für die meisten Lacher. Wahrscheinlich, weil die meisten Menschen dann die Schule oder die Arbeit hinter sich haben, also entspannt, aber noch nicht müde sind. Ansonsten kommen gemeine Witze nicht so gut an. Tierwitze finden dagegen die meisten lustig. Man hat sogar untersucht, herauzufinden, über welche Tiere am meisten gelacht wird: Es sind Enten. Vielleicht weil sie so lustig schnattern, flattern und watscheln. Außerdem bekommt man viele Lacher, wenn ein Witz in drei Stufen erzählt wird: Aufbau, dann eine Art Wiederholung und schließlich das lustige Ende.

Zum Schluss noch ein Versuch, möglichst viel zu berücksichtigen, was die Witzforscher raten: Ein eher etwas längerer Witz, erzählt in drei Stufen, über etwas Unübliches, wobei sich die Zuhörer überlegen fühlen – und das alles mit einer Ente.


Ha, ha, ha!!!

Kommt eine Ente in eine Apotheke und verlangt eine Cola. Sagt der Verkäufer: "Wir haben keine Cola." Am nächsten Tag kommt die Ente wieder und möchte erneut eine Cola. Sagt der Verkäufer böse: "Wenn du dir hier noch mal eine Cola bestellst, versohle ich dir den Hintern mit einem Teppichklopfer!" Doch auch am nächsten Tag kommt die Ente in die Apotheke. Diesmal fragt sie: "Habt ihr Teppichklopfer?" Sagt der Verkäufer: "Mir reicht’s! Nein, Teppichklopfer haben wir natürlich auch nicht!" Sagt die Ente: "Kein Problem, dann nehm’ ich eine Cola!"

Manchmal klappt's auch gar nicht mit dem Lachen: Lachen auf Befehl ist zum Beispiel sehr schwer. Kinder lachen übrigens mehr als Erwachsene. Warum, das wissen die Wissenschaftler (noch) nicht. Aber sie sagen, Kinder lachen bis zu vierhundert Mal am Tag, Erwachsene nur zwanzig Mal! Ganz schön wenig, oder?


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