Körpersprache
ist
eine Form der nonverbalen Kommunikation, die sich in Form von Gestik,
Mimik, Habitu und anderen bewussten oder unbewussten Äußerungen des
menschlichen Körpers ausdrückt. Die Körpersprache hat einen
entscheidenden Einfluss auf die Rezeption (Verständlichkeit) der
eigentlichen, gesprochenen Worte/Botschaft sowie die Wirkung der
Person auf ihren Gesprächspartner.
Definition
Zur
Körpersprache gehören alle Formen der Gestik, Körperhaltung und
Körperbewegung – vom Händedruck über Sitzposition und -haltung,
Haltung von Armen, Beinen und Füßen, Spiel mit den Händen, Fingern
und Gegenständen, Kopfhaltung und die unterschiedlichen Formen der
Blickkontakte, sowie das Distanzverhalten. Dabei wird zwischen Makro-
und Mikrosignalen unterschieden. Während erstere mit bloßem Auge
erkennbar sind, können die Mikrosignale der Körpersprache nur mit
technischen Hilfsmitteln wie Zeitlupen-Aufnahmen oder
Filmwiederholungen sichtbar gemacht werden.
Wirkung
und Bedeutung
Sabine
Mühlisch, Dozentin für nonverbale Kommunikation an der Hochschule
Konstanz, spricht von der „Einheit aus Körper, Stimme und Wort“,
als welche Menschen einander wahrnehmen. Es sei „faktisch
unmöglich, mit dem Körper zu lügen“.
Eine
Studie des US-amerikanischen Psychologieprofessor Albert Mehrabian
kam zu dem Ergebnis, dass Worte nur zu 7 % für den Gesamteindruck
verantwortlich seien, den ein Mensch auf seinen Gesprächspartner
mache. Zu 38 % zähle der Tonfall der Stimme und zu 55 % die
Körpersprache. Für eine sinnvolle und effektive Kommunikation
müssten alle drei Kommunikationsformen „deckungsgleich“ sein.
Oft wird aus Mehrabians Ergebnissen fälschlich eine allgemeingültige
Regel („7-38-55-Prozent-Regel“) für die zwischenmenschliche
Kommunikation abgeleitet.
Arten
der Körpersprache
*Unbewusste
Signale des Körpers
Die
meisten Signale der Körpersprache stellen unbewusste Gesten dar, mit
denen der Körper auf die Gesprächssituation, die Gefühlswelt oder
den Auftritt des Gegenüber reagiert. Bei einer (ehrlich empfundenen)
schlechten Neuigkeit, wie etwa einer Kündigung oder der Überbringung
einer Todesnachricht, wird es einem Menschen kaum gelingen, seine
Betroffenheit nicht auch durch Signale des Gesichtes oder der
Körperhaltung zu offenbaren. Gleiches gilt im umgekehrten Fall für
freudige Überraschungen. Auch Gefühlszustände wie Angst,
Langeweile, Spannung oder Selbstbewusstsein können sich in
unbewusster Körpersprache widerspiegeln.
*Bewusste
Signale des Körpers
Zu
den bewussten Signalen des Körpers zählen angelernte
beziehungsweise antrainierte Fähigkeiten, wie Anlächeln, ein
gezielter Blick, ein ausdrucksloses „Pokerface“, ein
selbstbewusster Händedruck zur Begrüßung, eine aufrechte
Körperhaltung z. B. im Bewerbungsgespräch oder Reaktionen wie
Kopfschütteln und Nicken. Jeder Mensch kann aus der Eigenbetrachtung
seiner Körpersprache oder der Beobachtung der Gestik anderer
Menschen Schlüsse ziehen und seine bewusste Körpersprache dadurch
beeinflussen.
Distanzzonen
In
der Literatur über Körpersprache ist häufig von Distanzzonen
(Proxemik) die Rede, bei deren Einhaltung sich viele Menschen wohl
beziehungsweise bei deren Verletzung durch das Gegenüber unwohl
fühlen. Die genauen Abstände sind jedoch kulturabhängig. Das
bewusste oder unbewusste Einhalten und Verletzen dieser Distanzzonen
ist ein Bestandteil der Körpersprache.
Hände,
Arme und Beine in der Körpersprache
Hände
Schon
für Aristoteles und Kant: Hände eine Art Außenfiliale des Gehirns
→ ihre Haltung oder auch Fingerspiele verstecken stumme Nachrichten
Wenn
die Hände aneinander reiben, dann fühlt der Mensch sich wohl
Die
offene Hand
*Die
offene Hand zeigt uns ihre Handinnenfläche, welche mind. doppelt so
sensibel wie der Handrücken ist → wer die sensible Seite der Hand
offen zeigt, schenkt Vertrauen und die Bereitschaft friedlich und
wohlgesonnen zu handeln, denn er verdeckt Empfindsamkeit und
Empfindungen nicht
*Die
offene Hand ist die Geste des freien Gebens und Nehmens
*Offene
Hand als eines der ehrlichsten Signale (Schwören von Eiden, offene
Hand aufs Herz beim Singen der Nationalhymne, …)
*Offene
Hand als Geste der Kraft und der Macht (Heiler legen offene Hände
auf, Jesus segnete durch Handauflegen)
*Man
wirkt glaubwürdiger, wenn in die Kommunikation Gesten mit der
offenen Handfläche eingebaut werden (verbessert zwischenmenschliche
Kommunikation)
Hände
als Detektoren
*Bei
Schwindel fahren wir uns automatisch mit der Hand ins Gesicht (siehe
oben)
*Bedeckt
jemand bei meinem Vortrag seinen Mund, heißt dies, dass Fragen offen
stehen oder jemand etwas nicht versteht
*Trommelspiele
mit dem Finger werden oft als Langeweile missgedeutet, tatsächlich
ist dies jedoch ein Zeichen der Ungeduld
*Liegt
die Hand auf der Wange: eindeutiges Interesse
Der
ausgestreckte Zeigefinger
*Der
ausgestreckte Zeigefinger bedeutet nonverbal in die Defensive
peitschen und wirkt auf den anderen grundsätzlich aggressiv und
dominant.
Händeschütteln
*Hände
werden weltweit zur Begrüßung geschüttelt.
*Unsere
Ahnen in den Höhlen wollten sich mit dem Händedruck von den
friedlichen Absichten ihrer Gäste überzeugen, bis heute wird diese
Sitte beibehalten.
*Mit
dem Händedruck wird eine Fülle von Informationen ausgetauscht, er
stellt z.B. eine Rangordnung her: Gleichberechtigte Partner berühren
ihre Handflächen beim Händeschütteln in der Vertikale. Der
Dominante dreht seine Handfläche automatisch über die des
Untergeordneten.
Arme
und Beine
*Wenn
wir Schutz suchen …
*In
der Fremde oder in ungemütlicher Enge …
*Bei
verbalem Angriff …
*Beim
Gefühl der Kälte oder des Unwohlseins …
verschränken
Menschen ihre Arme und Beine (eindeutige Defensivposition)
*Beide
Gesten kommen aus den Urzeiten der Menschen:
Armbarriere:
Soll ursprünglich das Herz schützen
Beinbarriere:
Soll ursprünglich den Genitalbereich schützen
*Wer
mit gekreuzten Beinen oder verschränkten Armen dasteht, hält zu den
anderen fast immer einen größeren räumlichen Abstand
Oberarme
*Offene
Gefühlsmenschen bewegen den Oberarm frei vom Körper und drücken
damit ihr selbstverständliches Vertrauen, die Bereitschaft zur
Mitteilung und kommunikativem Austausch aus.
*Vor
allem in südlichen Ländern reden Menschen mit weit geöffneten
Armen, in den Industrieländern Mitteleuropas und auf den britischen
Inseln hingegen sind die Oberarme öfters dicht am Körper zu sehen.
*Politiker
müssen ihre Arme öffnen und Gebärden machen, um die Wähler an
sich zu ziehen: Viele Politiker besuchen deshalb oft Kurse für non –
verbale Vermittlung.
Augen
und Blicke in der Körpersprache
*
Die Augen sind am menschlichen Körper, die zum Aussenden von
Informationen wichtigsten Körperteile
-Sie
können die subtilsten Nuancen übermitteln
*Der
Augenausdruck kommt zustande durch…
-
Bewegung der Muskeln um die Augenpartie und die Augen
-
Intensität des Blickes
-
Vitalitätsgrad im Glanze des Auges
-
Größe der Pupillen
-
lockere oder steife Haltung der Nackenmuskeln
*In
den 80ern neu entdecktes Signal der Körpersprache:
-Bei
erfreulichen Dingen für den Menschen bzw. angenehmen Erfahrungen
weitet sich unbewusst die Pupille
-Bsp.:
Beim Anblick einer nackten Frau verdoppelt sich der Pupillenumfang
des Mannes
-Bsp.:
Bei einem guten Blatt weiten sich die Pupillen des Pokerspielers
(professionelle Spieler bedienen sich deshalb getönter Gläser)
*Achtung:
Bei Pupillenanalyse jedoch auf Lichtverhältnisse achten, auf diese
reagieren Pupillen rein physiologisch (verengen bei Lichteinfall,
vergrößern bei Dunkelheit)
*Die
Weitung der Pupille ist mit einem positiven Gefühl verbunden,
automatisch sind uns deshalb Menschen mit größeren Pupillen
sympathischer (Frauen träufelten sich im Altertum ein Extrakt in die
Augen zur Erweiterung der Pupillen)
Anstarren
*Wichtigste
Technik beim Einsatz der Augen
*Regel:
Angestarrt werden nur Nicht-Personen, wie z.B. Zootiere oder
Landschaften.
*Wenn
Personen angestarrt werden, die wir nicht kennen, berauben wir sie
ihrer Menschlichkeit (z.B. Weiße starren Schwarze an).
Verschiedene
Blicke und ihre Regeln
*Wenn
man auf der Straße jemandem entgegenkommt, dann kann man ihn
anblicken, bis er sich auf etwa 3 m genähert hat → dann blicken
Menschen weg und gehen aneinander vorbei.
*Dies
nennt man Drei - Meter - Marke
*Der
schnelle Blickkontakt vor der Drei-Meter-Marke zwischen Unbekannten
liegt daran, dass die soziale Nähe den Menschen zur Kenntnisnahme
des Anderen zwingt.
*Der
kurze Blickwechsel vor dem Aneinander vorbeigehen signalisiert:
„Ich
habe dich wahrgenommen und verzichte auf Kampf“
=
Der schnelle Blick (siehe nächster Punkt)
Der
schnelle Blick
*schnelles
Anblicken und anschließendes Senken der Augen (oft bei Behinderten
benutzt, da längeres Ansehen peinlich wäre).
*Auf
engem Territorium wie z.B. im Aufzug immer ein kurzer Blickkontakt:
Zeigt die Wahrnehmung des Anderen und signalisiere.
*Dann
sucht sich der Mensch schnell einen ablenkenden Punkt, um eine
weitere Konfrontation zu meiden
*Sonnenbrillen
schützen den Menschen.
Mit
der Sonnenbrille fühlt er sich geschützt und starrt erst dann
andere Menschen an, weil er denkt, dass man seine Augen nicht sieht.
Der
Missbilligende Blick
*absichtliches
Erniedrigen eines Menschen
→längeres
Anstarren als die konventionelle Höflichkeit es zulässt.
Der
Seitenblick
*Blick,
der sehen will, ohne dabei ertappt zu werden (verstohlener Blick der
Neugier)
In
jeder Situation können wir jemanden beobachten und lange anblicken,
wenn wir wollen
→
vorausgesetzt
jedoch: Die betreffende Person weiß nichts davon
→
sobald
die Augen der Person in unsere Richtung schauen, müssen wir schnell
wegblicken.
Die
Stellung der Augenbrauen
*Es
gibt unzählige Positionen, die bei Augenbrauen in der Wissenschaft
der Körpersprache festgestellt wurden, viele dieser Positionen haben
bestimmte Bedeutungen.
*Menschen
ziehen ihre Augenbrauen hoch oder auch zusammen
*Zitat
von Prof. Birdwhistell:
„Leicht
hängende Lider bedeuten in Kombination mit beidseitig gehobenen, in
der Mitte etwas zusammengezogenen Augenbrauen offensichtlich etwas
anderes, als leicht hängende Lider in Kombination mit einseitig
leicht hochgezogenen Augenbrauen.“
*Es
gibt einen unauflöslichen Zusammenhang zwischen Muskelbewegung und
innerem Gefühl.
*Ein
Selbstversuch zeigt: Augenbrauen hochziehen und gleichzeitig
aggressiv sein ist kaum möglich. Augenbrauen zusammenziehen und
aggressiv sein klappt hingegen schon eher.
*Das
Hochziehen der Augenbrauen kann das Gefühl der Aggression
blockieren.
Körpersprache der Frau
Die Körpersprache der Frau unterscheidet sich in einigen Charakteristika von der des Mannes. Frauen neigen in Stresssituationen eher dazu, sich etwas zurückzuziehen, wohingegen Männer nach vorne „preschen“. Die Körpersprache der Frau ist in der Regel weniger dominant und aggressiv als die Körpersprache des Mannes. Zudem greifen Frauen häufiger – wenn auch intuitiv – zu unterwürfigen Gesten.
Die Körpersprache der Frau strahlt somit eher Kompromiss- als Konfliktbereitschaft aus. Zu den notwendigen Eigenschaften einer Führungspersönlichkeit zählen auf Dauer jedoch auch Durchsetzungsvermögen und Selbstbewusstsein. Es gibt natürlich auch Frauen, die diesem Charaktertyp entsprechen. Daher erhebt dieser Artikel auch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit, sondern gibt kleine Tipps, um die eigene Körpersprache gezielter zu gestalten und einzusetzen.
Körpersprache der Frau: Besonnenheit und Zurückhaltung
Der Körpersprache der Frau wird eher eine ruhige und Besonnene Ausstrahlung attestiert. Frauen überschlagen bzw. kreuzen ihre Beine sowohl im Stehen als auch im Sitzen. Das ist häufig schlichtweg der Kleidung (Rock) geschuldet. Jedoch nehmen Frauen – anders als ein Großteil der Männer – diese Position auch ein, wenn sie Hosen tragen. Diese Körpersprache von Frauen kann zwar elegant wirken, aber auch Zurückhaltung und Schutzbedürftigkeit ausstrahlen.
Die weibliche Gestik unterscheidet sich auch im Hinblick auf den Handlungsraum von der männlichen. Während Männer zu ausladenden Gesten neigen, beansprucht eine Frau in der Regel weniger Raum als ein Mann. Männer nehmen mit einer breitbeinigen Sitz- oder Instandhaltung automatisch mehr Platz für sich ein und wirken dadurch präsenter.
Unbewusste Gesten machen „klein“
Wenn Frauen ihre Hände hinter den Rücken nehmen oder den Kopf schief legen, strahlen sie eher Hilfsbedürftigkeit aus. Als Zeichen der Schwäche und mangelndem Selbstvertrauen werden oft auch abgeknickte Handgelenke, das Vermeiden von direktem Augenkontakt, das seitliche Abknicken mit Absatz-Schuhen und ein schwacher Händedruck gesehen.
Es ist sicherlich auch kein Geheimnis, dass vor der Brust verschränkte Arme vom Gegenüber als Abwehr-Geste interpretiert werden. Generell erscheint die Gestikulation von Frauen im Vergleich zu den Männern oft eher weich und unentschlossen.
Selbstbewusstsein ausstrahlen
Eine aufrechte Körperhaltung, Raumfüllende Gesten, offen sichtbare Hände und ein fester Händedruck sollten auch die Körpersprache der Frau prägen, um einen Durchsetzungschancen und selbstbewussten Eindruck zu vermitteln.
Man sollte aber stets darauf achten, dass das Ganze nicht aufgesetzt wirkt. Auch eine allzu männliche Gestik könnte negativ auffallen oder unnatürlich wirken.
Körpersprache Mann
Die Körpersprache von Männern und Frauen ist tendenziell unterschiedlich. Gerade in Stresssituationen wirkt die Körpersprache von Männern oft aggressiv, wohingegen Frauen durch ihre weniger dominante Körpersprache eher unsicher zu sein scheinen.
Körpersprache Mann – Aggressivität und Dominanz
Es gibt einige häufig auftretende Gesten und Körpersignale, welche die Körpersprache der Frauenvon der Körpersprache der Männer unterscheiden. Letztlich ist die Körpersprache von Männern und Frauen jedoch auch typabhängig: Sowohl aggressive als auch unterwürfige Gesten gehören zur Körpersprache eines Mannes.
Unterwürfigkeit zeigt sich in der Körpersprache des Mannes durch eine geneigte Körperhaltungund dadurch, dass er Blickkontakt mit dem Gesprächspartner vermeidet. Dennoch ist Aggressivität in der Körpersprache des Mannes üblicher als devotes Verhalten. Viele Männer tendieren dazu, sich selbst und ihre Meinung mit übersteigertem Selbstbewusstsein gegenüber anderen zu behaupten.
Das äußert sich schon bei der Begrüßung. Der Mann neigt zu einem zu starken Händedruck. Dabei kann etwa die Hand (zu) fest gedrückt oder in eine bestimmte Richtung gedrängt werden, was in beiden Fällen ein Kräftemessen bedeuten kann. In einer Bewerbungssituation ist dies unangebracht, denn Begrüßungsgesten sollen dort keinesfalls bedrohlich wirken. Ein kraftloser Händedruck hingegen ist ein Zeichen für Unentschlossenheit und Angst und ebenso unangebracht. Hier das richtige MIttekmaß zu kennen, ist auch im Umgang mit Kunden sehr wichtig. Das gilt insbesondere für Vertriebler.
Körpersprache Mann: Im Sitzen und Stehen imponieren
Die aggressive Körpersprache des Mannes äußert sich in einer Raum einnehmenden, breitbeinigen Sitzposition. Auch das Verschränken der Arme in Kombination mit einem herausgestreckten Brustkorb wirkt auf andere einschüchternd und gehört zu den üblichen Gesten in der Körpersprache des Mannes.
Im Stehen erkennt man die aggressive Körpersprache des Mannes noch deutlicher. Männer tendieren dazu, sich frontal vor ein Publikum zu stellen und die Hände in die Seite zu stemmen. Ähnlichkeiten zum Balzverhalten einiger Tierarten sind nicht ganz zufällig: Denn wer ein Revier markieren will, der muss zunächst Eindruck schinden und sich groß und breit machen.
Kleidung ist Teil der Körpersprache des Mannes
Die Wahl der Kleidung beeinflusst die Körpersprache von Männern unterbewusst. Ein Mann verhält sich in einem Anzug automatisch etwas seriöser und achtet stärker auf sein Benehmen als in Hawaiihemd und Jogginghose.
Männer in höheren Positionen haben häufig einen Hang zu Statussymbolen, wie etwa teuren Uhren oder auffälligen Manschettenknöpfen. Diese Männer neigen nicht nur zum Markendenken, sondern auch zu besseren Materialien bei ihrer Kleidung. Besonders in Führungspositionen will ein Mann mit seiner Körpersprache Integrität und Kompetenz vermitteln. Daher wird bei Verhandlungen auch meist ein hochwertiges Business-Outfit gewählt. Wenn Auftreten, Aussage, Kleidung und Körpersprache des Mannes nicht zusammenpassen, bewerten das die Personen im Umfeld negativ. Es ist branchenabhängig, welche Kleidung angemessen ist. Der Dresscode für Business-Outfits gibt für Männer einige goldene Grundregeln vor, die immer gelten.
Körperhaltung und ihre Wirkung
Deine Körperhaltung ist für deine Mitmenschen ein wichtiges Signal. Sie bestimmt zu einem großen Teil deine Wirkung auf andere. Es beginnt bereits beim Betreten eines Raums. Beugst du dich mit gesenktem Kopf nach vorn, wirkt das wenig selbstsicher. Trittst du hingegen mit stolz geschwellter Brust auf, könnte dich dein Gegenüber für arrogant halten. ABSOLVENTA erklärt, welche Fehler du in puncto Körperhaltung vermeiden solltest und wie du sie gezielt einsetzt.
Die Körperhaltung ist ein wichtiger Teil der Körpersprache und steht in enger Verbindung mit der Ausstrahlung und dem gesamten Erscheinungsbild einer Person. So hieß es schon damals in der Schule und zu Hause, dass man stets gerade sitzen und stehen soll.
Warum es sich lohnt, Haltung zu bewahren
Eine aufrechte Körperhaltung gilt von jeher als Zeichen der Würde und Anmut. Nicht umsonst benutzt man Redewendungen wie „Haltung bewahren“ oder ein „aufrechter Mann“ im Gegensatz zu „gramgebeugt“ oder „buckeln“. Um eine gute Wirkung auf andere zu haben, gilt: Schultern zurück, Brust raus, Rücken grade und Bauch rein. Das ist die ideale Körperhaltung für den Alltag und ganz besonders für Situationen, in denen man unter Beobachtung steht, wie zum Beispiel im Vorstellungsgespräch.
Ein aufrechter Gang zeugt in der Wahrnehmung der Mitmenschen von Selbstvertrauen und Kompetenz, weshalb man beim Eintreten in einen Raum möglichst eine gerade Haltung einnehmen sollte. Die Körperhaltung darf aber nicht angestrengt oder unnatürlich wirken, denn dann ist sie nicht überzeugend. Im Zweifel kann man die richtige Körperhaltung vor einem Spiegel ausprobieren.
Körperhaltung im Stehen
Gerade zu stehen ist ganz einfach. Um herauszufinden, wie es sich richtig anfühlt, kannst du dich einfach mit dem Rücken an eine Wand stellen. Achte darauf, kein Hohlkreuz zu machen, sondern mit dem Gesäß fest an der Wand zu stehen und von da aus deinen Oberkörper auszurichten, sodass ein möglichst großer Teil deines Rückens die Wand berührt. Das gelingt dir, in dem du die Bauchmuskeln etwas anspannst und deinen Nacken lang machst.
Zu einer guten Körperhaltung gehört nicht nur ein gerader Rücken. So sollte man sich seinem Gegenüber möglichst frontal zuwenden und einen sicheren Stand haben. Die frontale Position präsentiert den gesamten Körper und strahlt somit Selbstvertrauen aus. Ein sicherer Stand verhindert, dass du wackelig und damit unsicher wirkst. Gerade Frauen sollten daher bei der Schuhwahl aufpassen. Die schönsten High Heels haben keinen Effekt, wenn man damit auf wackeligen Beinen steht und geht.
Körperhaltung im Vortrag
Wenn du in einer Präsentation Medien – wie zum Beispiel ein Whiteboard oder eine Leinwand – verwendest, dann achte darauf, dass du deinen Zuhörern möglichst nie den Rücken zukehrst. Insbesondere bei Aufgaben wie der Selbstpräsentation im Assessment Center ist die Körpersprache – und somit auch die Körperhaltung – mitentscheidend für die spätere Beurteilung.
Um eine gute Körperhaltung beizubehalten, sind Körperspannung und Balance sehr wichtig. Die Balance kannst du beibehalten, indem du dein Gewicht gleichmäßig auf beide Beine verteilst. Dazu sollte deine Fußstellung etwa hüftbreit sein. Aus dieser Körperhaltung heraus kannst du dein Gewicht ohne Kontrollverlust verlagern oder bequem in eine Richtung gehen, um beispielsweise etwas an einer Grafik zu erklären oder Handouts zu verteilen.
An einem Rednerpult ist die Körperhaltung im Stehen weit weniger kompliziert. Du solltest jedoch niemals der Versuchung erliegen, dich hinter einem Requisit zu verstecken. Auch hinterm Rednerpult solltest du darauf achten, dass du aufrecht stehst. Verschränkte nicht die Arme. Das könnte von den Zuhörern als Dominanz-, Distanz- oder Abwehrgeste verstanden werden.
Fehler bei der Körperhaltung
Eine aufrechte Körperhaltung ist zwar wünschenswert, dennoch solltest du darauf achten, nicht zu steif zu wirken. Ein wenig Bewegung, wie zum Beispiel eine Gewichtsverlagerung, lockert deine Körpersprache auf und lässt dich selbstsicher auftreten. Aber auch hier gilt es, das richtige Mittelmaß zu finden. Wer zu viel „herumzappelt“, macht einen nervösen Eindruck.
Häufig wirken Präsentatoren auch unsicher, weil sie nicht wissen, wo und wie sie ihre Hände positionieren sollen. Nicht selten landen diese dann in den Hosentaschen. Das solltest du jedoch unbedingt vermeiden. Stattdessen solltest du deine Hände aktiv einsetzen, um das Gesagte mit Gesten zu unterstreichen.
Fazit
Haltung bewahren heißt: Aufrecht stehen, gehen oder sitzen – ohne dabei steif zu wirken. Wenn du dir unsicher bist, wie du auf andere wirkst, teste die richtige Körperhaltung vor einem Spiegel. Es bietet sich auch an, Freunde und gute Bekannte um ehrliches Feedback zu bitten.
Weitere hilfreiche Tipps und Infos zur Körpersprache findest du hier:
*Die Mimik als nonverbales Kommunikationsmittel
*Gestik – Körpersprache lesen und „sprechen“
*Nähe und Distanz – Das richtige Maß bei der Gesprächsführung.
*Gestik – Körpersprache lesen und „sprechen“
*Nähe und Distanz – Das richtige Maß bei der Gesprächsführung.
Manche Menschen haben die Körpersprache zu ihrem Beruf gemacht. Die Pantomime ist eine sehr alte darstellende Kunst, bei der die Handlung und der Charakter nur durch Mimik, Gestik und Bewegung ausgedrückt werden. Bereits 400 Jahre vor Christi ist die Pantomime als Kunstform in Griechenland nachgewiesen. Auch der Clown-Künstler verzichtet meist auf Worte. Da er die Menschen zum Lachen bringen will, setzt er Körpersprache meist übertrieben ein, etwa indem er Grimassen schneidet oder stolpert. Charlie Chaplin war einer der berühmtesten wortlosen Darsteller des vergangenen Jahrhunderts.
Der Pantomime Marcel Marceau mit weiß geschminktem Gesicht und Zylinder in der Hand.Marcel Marceau - Meister des wortlosen Sprechens .
Eine weitere besondere Form der Körpersprache ist der Tanz.
Tänzerinnen und Tänzer musizieren mit ihrem Körper. Bewegung ist ihre Form des Ausdrucks. Mehr als alle anderen Menschen, beherrschen diese Profis die Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation. Nicht selten werden deshalb ehemalige Pantomime oder Tänzerinnen heute zu Trainern der Körpersprache. Sie vermitteln ihr Wissen in Seminaren an Menschen, die ihre Körpersprache verbessern wollen und sich davon größeren Erfolg im Beruf, in der Partnerschaft, im alltäglichen Leben versprechen. Die bewusste Auseinandersetzung mit der Sprache des eigenen Körpers fasziniert immer mehr Menschen.
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